„Wir haben einen Megafight geliefert“, so Anhalt Bernburgs Betreuer Marco Mansfeld nach dem Spiel beim FC Empor Rostock. Am Ende reichte es nicht ganz. Der Drittligist verlor denkbar knapp 28:29.

Ein Großteil der Fans dürfte den Auftritt der Saalestädter per Live- Ticker verfolgt und sich verwundert die Augen gerieben haben. Denn nach einer Viertelstunde führte Anhalt 10:7. Vor 750 Zuschauern in der Ospa-Arena kamen die Schützlinge von Martin Ostermann hervorragend in die Partie, lagen durch Mislav Grgic, Nico Richter und Julian Schulze schnell vorn (4.). Und es ging munter weiter. In der Abwehr wurde kräftig zugepackt. Und zwar auf beiden Seiten. Die Schiedsrichter Sebastian Ebel und Niklas Krähe hielten sich deshalb auch gar nicht lange bei der Vorrede auf. Nach neun Minuten ereilte Tim Ackermann die erste Zeitstrafe, ebenso den Rostocker Dimitri Mitrea. Am Ende quittierten die Gäste aus dem Salzland acht Hinausstellungen plus Rote Karten für Radek Sliwka (56.) und Clemens Grafenhorst (56.). So geriet Anhalt in der Schlussphase in doppelte Unterzahl, verlor mit Sliwka zudem seinen vielleicht besten Abwehrspieler. Und das kann am Ende den Unterschied ausgemacht haben, war doch Anhalt beim 26:26 nach 57 Minuten in Schlagweite.

Nachdem die ersten 15 Minuten 17 Treffer beschert hatten, machten die Abwehrreihen den Laden mehr oder weniger komplett dicht. 14:12 führte Anhalt zur Pause. Nur neunmal konnten die Werfer in der zweiten Viertelstunde des ersten Abschnitts verwandeln. Beim 10:10 hatte Rostock wieder ausgeglichen, konnte anschließend durch Robin Breitenfeld (11:10, 21.) das erste Mal in Führung gehen. Doch die Saalestädter behielten an der Ostsee den Kopf oben. Weil trotz der fünf Treffer von Mare Godon in der Mitte nicht so viel ging, wurde der Erfolg über die Außen gesucht. Julian Schulze und Nico Richter trafen je viermal aus dem Spiel heraus. Zudem verwandelte Richter alle sechs Siebenmeter. Auf Rostocker Seite glänzte Robin Breitenfeldt mit acht Treffern – er bestritt nach 15 Monaten Pause am Samstag wieder sein erstes Spiel. Breitenfeldt war es auch, der 73 Sekunden vor dem Abpfiff zum 29:27 einnetzte. Ackermann konnte verkürzen. Noch 24 Sekunden waren zu spielen. Siebenmeter für Rostock, doch Florian Link wehrte den von Felix Mehrkens geworfenen Ball ab. Godon eröffnete sich so die Chance zum Ausgleich. Nur genutzt hat er sie nicht. Konnte sie nicht nutzen, weil der Ball mit so viel Haftmittel benetzt war, dass er Godons Hand irgendwie nicht verlassen wollte und letztlich nur am Pfosten landete. „Das ist alles schwer zu beschreiben“, sagte Trainer Martin Ostermann zum Spiel und speziell zu dieser Szene. „Wir sind gut ins Spiel reingekommen. auch durch starke Paraden von Florian Link. Wir sind hohes Tempo gegangen und waren im Angriff sehr diszipliniert. Und wenn man unsere personelle Situation sieht, wird deutlich, was wir hier geleistet haben“, sagt Anhalts Trainer.

Bernburg: Link. Stemmler – Ackermann (1), Marschall, Schulze (4), Sliwka, Grafenhorst (2), Coßbau (3). Grgic (2), Pavlovic (1), Richter (10/6), Godon (5)