Auf die Frage, was sein Team mitgenommen habe aus den Spielen in Rostock und Burgdorf, antwortet Martin Ostermann: „Einen Punkt.“ Und muss lachen. Natürlich weiß der Trainer des Drittligisten Anhalt Bernburg, dass es anders gemeint war. Und schiebt dann nach: „Wir haben sehr viel Selbstvertrauen mitgenommen.“ In Rostock, beim 28:29, waren die Handballer von der Saale nah dran am Punktgewinn. „Wir haben nur vergessen, ihn in den Bus zu packen.“ Und das 25:25 in Burgdorf wertet Ostermann, obwohl sogar ein Sieg drin war, als gewonnenen Punkt.
Beide Spiele wurden erst in der Schlussphase entschieden. Und wir haben gezeigt, dass wir gegen die starken Mannschaften dieser Liga auch auswärts mithalten können. Jetzt müssen wir dieses Feuer auch zu Hause entfachen. Und was die Fans und die Stimmung in unserer Halle wert sind, wissen wir ja“, so der Coach.
Am Samstag kommt mit dem TSV Altenholz der Tabellenvierte in die Bruno- Hinz- Halle. Zwar schätzt Ostermann andere Teams stärker ein, aber die Schleswig-Holsteiner, die eine enge Zusammenarbeit mit dem Bundesligaspitzenreiter THW Kiel pflegen; gehören zu den Etablierten. Seit der TSV 1975 den Aufstieg in die Bundesliga. Nord schaffte, spielt Altenholz Immer in einer der oberen drei deutschen Ligen mit darunter 16 Jahre ununterbrochen in der Zweiten Bundesliga Nord. 2017 schaffte das Team Platz eins in der Dritten Liga Nord, verzichtete aber auf den Aufstieg. Ostermann weiß also, was ihn und ‚die Seinen erwartet. .Altenholz setzt auf Tempospiel und verfügt über eine solide Abwehr. Zudem versuchen die Rückraumspieler im eins gegen eins an den Schnittstellen durchzubrechen“, beschreibt es der Trainer. Das Altenholzener Tempospiel sei ausschlaggebend für Bernburgs Hinrundenniederlage gewesen. „Die Gastgeber sind dann mal drei, vier Tore weggezogen.
Und das konnten wir nicht mehr aufholen, weil Altenholz immer eine Antwort hatte“, erinnert sich Ostermann. Doch die Bernburger sind gereift. Das haben sie besonders in Rostock und Burgdorf bewiesen, stehen aktuell auf Platz zehn der Tabelle. Acht von 21 Spielen haben Ostermanns Schützlinge gewonnen. Hinzu kommt das Remis vom Burgdorf. Da ist Luft nach oben. Vor allem, wenn man in Betracht zieht, dass Anhalt drei Spiele mit nur einem Treffer Differenz verloren hat. Doch Handball ist nun mal ein Ergebnissport und Punkte haben ist besser als hätte. Mit dem Spiel zwischen Bernburg und Altenholz kommt es auch zum Duell der besten Torschützen und Siebenmeterwerfer der Liga. Malte Voigt (Altenholz) traf bisher 165 Mal, versenkte 66 Strafwürfe. Nico Richter war bisher 146 Mal erfolgreich, verwandelte 61 Mal vom Punkt. Linksaußen (Voigt) ist der eine, während Richter über die rechte Seite agiert. Voigt, vor wenigen Tagen 27 Jahre alt geworden, verfügt über jede Menge Erfahrung. Mit der SG Flensburg- Handewitt gewann er 2012 den Europapokal der Pokalsieger. Und Rechtsaußen Sven Ehrig (19) hat ein Zweitspielrecht für den THW Kiel. Das wird also ein harter Brocken für die Bernburger.
Gespielt wird in der Bruno-Hinz-Halle. Anwurf am Samstag ist 17 Uhr.
Quelle: MZ-Bernburg / Detlef Liedmann